Oberleitung von MOFI

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Karsten Stöhr
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Oberleitung von MOFI

Beitrag von Karsten Stöhr »

Moin!

Hier möchte ich Euch meine ersten Eindrücke der Oberleitung von MOFI - Modellbau Fink - schildern.

MOFI bietet eine Oberleitung für Spur G an. Dies bitte ich zu beachten, sie ist nicht für Spur II gedacht, darauf weist der Hersteller auch auf seiner Webseite hin.
Sie ist gedacht für die auf Spur G fahrenden gestauchten Modelle von Regelspur-Elloks.
Trotzdem habe ich mir die bereits lieferbaren Teile mal bestellt, um zu lernen, was dieser Hersteller anbietet.

Auf der Webseite bzw. im Online-Shop bietet MOFI Standardmasten mit Auslegern sowie Mastsockel in verschiedenen Ausführungen an. Die Streckenmasten mit flexiblem Ausleger sind sofort lieferbar, d.h. der Hersteller gibt eine Lieferzeit von 3-5 Tagen an.
Turmmasten sowie einfachere Ausführungen wie Streckenmast Standard und Basic werden mit Lieferzeiten von mehr als 14 Tagen angegeben.

Die Adresse der Webseite ist: https://www.modellbau-fink.com.

Ich habe zum Kennenlernen des Angebots aus den sofort lieferbaren Artikeln zwei Streckenmasten mit flexiblem Ausleger, zwei Sockel dafür sowie 3 Fahrdrähte bestellt.

Der Bestellvorgang im Onlineshop ist gut gestaltet und einfach durchführbar.

Ich habe am Mittwoch bestellt, umgehend eine e-mail Bestätigung erhalten. Am Donnerstag lam eine weitere e-mail, daß der Versand vorbereitet worden ist.
Am Samstag habe ich die Lieferung erhalten.
Die versprochene Lieferzeit von 3-5 Tagen wurde also perfekt erfüllt.

So ein Mast wird in einem sehr schön gestalteten Karton geliefert:
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Beim Aufklappen des Kartons setzt sich der gute Eindruck fort:
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Der Mast ist wie auf der Webseite beschrieben komplett montiert. Auch der von mir gewählte Sockel ist bereits montiert. Der Mast liegt auf Schaumstoff und ist mit Bindedraht dreimal fixiert. Die Qualitätskarte ist mit zwei diagonal angebrachten Fotoecken auf dem Boden fixiert. Das ganze macht einen sehr wertigen Eindruck.

Der Streckenmast stellt einen Mast der DB Regelfahrleitung 1950 dar, also ab Epoche 3 einsetzbar. Genauer würde ich sagen, das Modell orientiert sich an der Re 100, welche für bis zu 100 km/h Streckengeschwindigkeit eingesetzt wird.

Mich begeistern sehr die Metallgußteile des Auslegers. Das ist wohl mit das Beste, was ich bislang an Modelloberleitung gesehen habe in jeglichem Maßstab:
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Details:
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Die Ausführung "flexibel" des Auslegers bedeutet, daß der Auslegerstab in der Höhe verschoben werden kann:

Auslegerstab niedriger
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Auslegerstab höher
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Das ist oben extrem dargestellt, um das Prinzip zu zeigen.

Auch der Seitenhalter kann verschoben werden:
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Auch die Detaillierung des Fußes kann begeistern:
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Im obigen Bild sieht man auch die Ausführung des Mastes. Senkrechte und waagerechte Streben sind aus massivem Vollmaterial. Laut Webseite von MOFI werden die Masten aus pulverbeschichtetem Edelstahl hergestellt. Sie machen einen sehr stabilen Eindruck. Sie sollen auch für den Außeneinsatz im Garten geeignet sein.

Vorbildgetreu müßten die senkrechten Holme U-Profile sein, und die waagerechten Streben flache Blechstreifen mit deutlich sichtbarem Luftraum dazwischen sein.
Das wäre natürlich weit aufwändiger in der Herstellung und vermutlich weniger stabil.

Stellen wir nun den Mast einmal neben ein Spur II Regelspur Fahrzeug:
Bild

Hier sehen wir, warum MOFI explizit darauf hinweist, daß die Oberleitung nicht für Spur II geeignet sei. Das Problem ist die Höhe des Mastes. Der Pantograph paßt im vollständig abgesenkten Zustand so gerade eben unter den Ausleger.
Bild

Dabei soll der Mast auf der Strecke sogar noch etwas tiefer stehen als das Gleis, nämlich neben dem Schotterbett.

Machen wir mal einen Vergleich des MOFI Mastes (Mitte) mit einem Streckenmast von Koslowski (links) und einem von LGB (rechts):
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Der MOFI Mast paßt von der Fahrdrahthöhe gut zu den schweizerischen Schmalspur LGB Masten, und für Spur G ist er ja schließlich auch gedacht.
Beim Koslowski Mast ist die Fahrdrahthöhe etwas höher, aber auch er ist nicht hoch genug weil der Ausleger zu tief montiert ist.

Die Länge der Ausleger von MOFI und Koslowski wirkt ähnlich, weshalb ich die beiden Ausleger hier nochmal vergleiche:
Bild

Ja, das sieht sehr ähnlich aus - und macht Hoffnung, daß die MOFI Ausleger für Spur II Regelspur geeignet sein könnten.

Laut Vorbild soll der Ausleger bis zur Gleismitte reichen und dabei der Mast 3 Meter von der Gleismitte entfernt stehen, der Ausleger also ca. 300 cm lang sein. 300 cm geteilt durch 22,5 sind 13,3 cm.
Und tatsächlich hat der MOFI Ausleger eine Länge von ca. 13 cm:
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Paßt! Jedenfalls für meine Ansprüche.

Die Regelmasthöhe über Schienenoberkante beträgt beim Vorbild 7,5 m. Dazu kommt noch der Fuß und Sockel. 750 cm geteilt durch 22,5 wären 33,3 cm. Die Fahrdrahthöhe über Schienenoberkante beträgt beim Vorbild 5,5 m, das wären 24,4 cm im Modell.
Dem MOFI Mast fehlen in beiden Höhen etwa 3 cm:
Bild

Für Spur II Regelspur müßte MOFI daher etwas längere Masten hestellen. Der Hersteller spricht das auf seiner Webseite auch an und wäre für eine Ausführung für Spur II aufgeschlossen wenn es ausreichend Interesse geben sollte.
Dabei stellt sich mir aber auch die Frage, ob mir die Ausführung der Masten aus Vollmaterial ausreichend wäre.

Als letztes kann ich noch die Fahrdrähte zeigen. Es gibt sie in drei Längen, 50, 70 und 90 cm. Laut Onlineshop sind die 90 cm Fahrdrähte aber nur auf Anfrage erhältlich. Daher habe ich die 70 cm Fahrdrähte bestellt:
Bild

Sie sind aus 1,2 mm dickem Draht gefertigt. Vom optischen Eindruck fehlen mir nahe der Enden jeweils ein weiterer senkrechter Halter. Im selben Abstand zum nächsten Halter wie zwischen den anderen, würde am Ende jeweils noch gut einer hinpassen.

Die Länge der Fahrdrähte ist im Modell natürlich immer eine schwierige Geschichte. Beim Vorbild wäre in der Geraden ein Mastabstand von 80 Metern, das wären in Spur II noch 3,5 m. Bei Radien von 300 m verringert sich der Mastabstand beim Vorbild auf 42,5 m, das wären in Spur II immer noch 1,88 m.
Ausgehend von letzterem erscheint mir die auf Anfrage angebotene Länge von 90 cm durchaus sinnvoll.

Mein Fazit ist, daß mich die Detaillierung der Ausleger der MOFI Oberleitung sehr begeistert. Sie sind m.E. tauglich für Spur II Regelspur und werden auch einzeln angeboten ohne Mast, gedacht als Zusatz zum Turmmast. Diese werden nur in Kleinserie auf Bestellung angeboten mit einer Lieferzeit von mehreren Wochen. Dafür ist der Preis laut Webshop derzeit von knapp 25 EUR pro Ausleger für mich äußerst attraktiv für das Gebotene.

Die Masten sind zu kurz für die Regelspur, sowohl die Streckenmasten als auch die Turmmasten. Außerdem habe ich mich noch nicht entschieden, ob ich den Kompromiß der vereinfachten Ausführung der Masten eingehen will. Bevor ich Modellbau Fink bitten würde, eine für Spur II in der Größe angepaßte Ausführung herzustellen, werde ich für mich noch nach Alternativen für die Masten Ausschau halten, die auch teurer sein dürften. Das gilt natürlich nur, weil ich auf meinen Segmenten nur sehr wenige Masten benötige und mit der Nase herangehen kann.
Wer seine Gartenbahn mit einer Oberleitung ausstatten möchte, der braucht ungleich mehr Masten.

Insgesamt kann ich MOFI nur beglückwünschen zu diesem Oberleitungsprogramm!

Gruß,
Karsten
Andreas Ristau
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Andreas Ristau »

Hallo Karsten,.
die passenden Masten habe ich in Aluminium Wasserstrahl geschnitten. Bei der Reichsbahn gab es auch Masten aus Kastenprofilen, so das eine massive Ausführung möglich ist.
Können wir uns auf der JHV ansehen. Eine Fahrdrahthoehe von 25cm über Schienenkante ist kein Problem.
Danke für den Beitrag.

Beste Grüße
Andreas
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Helmut Schmidt
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Karsten, danke für das Zeigen.

Dein Bericht hat mich bestärkt weiter auf einen Fahrdraht zu verzichten.

Ich denke einigermaßen vorbildgerecht was die Abstände angeht, ist dieses lediglich bei Straßenbahn Modellen möglich.
Helmut Schmidt

Modellbau bedeutet für mich Selbstbau in II = 64mm, IIm = 45 mm und IIf = 26,7 mm.
Andreas Kunz
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Andreas Kunz »

Hallo liebe Mitglieder und Freunde der (gross)-artigen Spurweiten im Maßstab 1:22,5,:hallo:

vielen Dank Karsten und Andreas für Eure Info zum Thema Oberleitung.

Ich hatte mich mit dem Anbieter kurzgeschlossen, und er meinte, nach einer garantierten entsprechenden Abnahmemenge und entsprechenden Anzahlung wären passende Oberleitungsmasten für die Nenngröße Spur2 machbar.

Ich finde die Oberleitung von Mofi optisch sehr ansprechend und werde mir die Ausleger sowie die Fahrdrähte in den Wintermonaten mal zulegen und im Clubheim dann ausprobieren...

Die erste Ausführung vom Mofi (Stand 2018) hatten wir schon ausprobiert steht aufgebaut im Clubheim im Bhf. "Irgendwo" (Foto´s zu sehen im Spannwerk im Ordner Unterhaun) und ist schon optisch ein Leckerbissen und macht Appetit auf mehr.... :ja:
Es macht schon Spass :freude: zuzusehen, wenn der Pantograph am Fahrdraht schleift....

Beste Spur2- (elektrisierende) Grüße :hallo:
Andreas
Karsten Stöhr
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Karsten Stöhr »

Andreas Kunz hat geschrieben: Es macht schon Spass :freude: zuzusehen, wenn der Pantograph am Fahrdraht schleift....
Also genau das werde ich bei mir nicht machen. Wenn über dem Gleis ein Fahrdraht hängen sollte, dann werden die Pantographen bei meinen Loks in der Höhenstellung begrenzt, so daß ein guter Abstand bleibt.
Anderenfalls ist mir das Risiko zu groß, daß da ganz schnell beim nächsten Mast, also der Verbindungsstelle zweier Fahrdrähte, der Pantograph zerstört wird.

Das ist jetzt schon meine Angst auf anderen Anlagen oder Modularrangements ohne Oberleitung, daß bei Unterführungen unter einer Straßenbrücke oder ähnlichem der hoch gefahrene Pantograph kaputt geht.

Jedenfalls solange keine problemlos lieferbaren Ersatzpantographen erhältlich sind.

Welche weiteren Schwierigkeiten das ganze Thema mit sich bringt, zeigt ein Blick über den Zaun zu einer Spur 0 Ausstellungsanlage, siehe Beitrag #44 in diesem Thread:
https://forum.spurnull-magazin.de/threa ... tID=198070


Gruß,
Karsten
Georges Geiben
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Georges Geiben »

Guten Abend Herr Stöhr,
vielen Dank für das Einstellen der Bilder. Diese Oberleitung ist sehr schön gemacht. Der Hersteller gibt sich sehr viel Mühe die Oberleitung möglichst vorbildgetreu umzusetzen. Leider bis dato nur für 1:27 (G).
Persönlich hatte ich vor langen Jahren die LGB-Fahrleitung nach schweizer Vorbild. Ich habe meine Erfahrungen damit gemacht. Inzwischen fahre ich lieber mit Diesel- und Dampfloks. Jedoch soll jeder für sich entscheiden, wie er sich seine Anlage vorstellt.
Mit freundlichen Grüssen.
Georges Geiben
Karsten Stöhr
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Karsten Stöhr »

Tja, geplant hatte ich eine Oberleitung auch nie.
Aber wenn das Schicksal einem mehrere fantastische Modelle elektrischer Fahrzeuge zukommen läßt, dann stellt sich die Frage, fährt man damit auf Gleisen ohne Oberleitung oder geht man das Thema mal an.

Außerdem muß ich als Technik-Fan gestehen, daß eine Oberleitung sogar als Stilleben ohne Fahrzeuge schon interessant aussehen kann... so mit speziellen Erfordernissen, Rohrauslegern, Spannwerken und all dem Zeug...

Gruß,
Karsten
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Helmut Schmidt
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Karsten,

auch ich finde Oberleitung faszinierend nur sie sollte möglichst nah am Vorbild sein.

Hier mal 2 Aufnahmen die ich gerade bei uns in Barsinghausen aufnehmen konnte.

Bild

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Helmut Schmidt

Modellbau bedeutet für mich Selbstbau in II = 64mm, IIm = 45 mm und IIf = 26,7 mm.
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Torsten Schoening
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Re: Oberleitung von MOFI

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
macht euch das Leben doch nicht so schwer und sucht oder ratet irendwelche Maße zusammen. Für die Position des Fahrdrahtes gibt es eine NEM, die auch die Spur II mit abdeckt :arrow: NEM201, für die Stromabnehmer :arrow: NEM202

Zu finden sind die NEM hier: https://www.morop.eu/index.php/de/nem-normen.html

Was die Fahrdrahtlänge angeht haben wir uns schon bei den Modulen für Oberleitungsbetrieb unterhalten und 1,2 m als optimal definiert.

Gruß
Torsten
Modellbau aus Leidenschaft
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