Radsätze

Stephan Weber
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Beitrag von Stephan Weber »

zum Thema Oberflächenqualität:

Also Abrieb wird man immer haben, es sei denn es sind kugelgelagerte Räder. Wenn man mal auf der Anlage in Biesingen genau hinschaut, kann man, bedingt durch den intensiven Fahrbetrieb dort, Messingstaub neben der Strecke sehen, wahrscheinlich bedingt durch die Edelstahlräder.

Es ist aber auch richtig so, denn im Grunde ist der Abrieb auf der Schiene ja vernachlässigbar, wenn ich mir den Fahrbetrieb auf der Modulanlage anschaue, sowieso.

Zum Thema Rundlauf wäre noch anzufügen, dass es ja auch auf den Wagentyp (d.H. die Geschwindigkeit) ankommt. Ein D-Zugwagen erfordert sicher höhere Anforderungen als ein Kranwagen oder eine Draisine.

Bei einem CNC-gedrehtem Rad sollten Rundlauf und Seitenschlag kein Thema mehr sein, da muss man eher nach der Kunststoffbuchse schauen. Allerdings habe ich auch schön Räder angeboten bekommen, die z.B. falsch profiliert waren.


Gruss

Stephan
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Rolf Brock (A)
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Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo zusammen,

ich habe zum thema Radsätze jetzt noch eine Frage.

wir haben in Schenklengsfeld darüber diskutiert ob die Radscheibe in der Mitte der Fläche eine wulst haben muss/soll. Dort habe ich dann unseren spezialisten geglaubt, die der Meinung waren , das alle Radscheiben eine solche Wulst im Original aufweisen und dies deshalb auch beim modell nachgebildet werden soll.

Im der Zeitschrift EM habe ich nun jedoch einen Artikel zu Radsätzen gefunden . dort heisst es das die Radscheiben bei allen Güterwagen und Personenwagen des Nahverkehrs glatt ausgeführt sind (ohne Wulst). Die Ausführuingen der Radscheiben mit Wulst sollen den Lokradsätzen und den neueren Schnellzugwagen vorbehalten sein.
Bei diesen soll die Wulst dazu dienen unerwünschte Schwingungen zu verhindern. dies sei auch nur bei den heute hohen Geschwindigkeiten notwendig.

Was ist also jetzt als richtig anzunehmen - der EM Artikel - oder sind alle Radscheiben gleich mit Wulst ? Kenn jemand vielleicht einen Eisenbahner der das ggf. aufklären kann. Vielleicht ist die Aussführung ja auch bis zu einen Gewissen Jahrgang glatt gewesen und ab dann verändert worden.

Wer kann zur Aufklärung beitragen?

Gruß rolf Brock
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Torsten Schoening
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Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Rolf,
interessant ist doch die Zeitepochen, in der du deine Fahrzeuge laufen lassen willst. In den 50igern gab es meines Wissens keine ebenen Scheibenräder (ich kann auch nicht alles wissen...). Somit ist doch der Einsatz des Radsatzes vom jeweiligen Vorbild und dessen Einsatzzeit abhängig. Und nicht zu vergessen vom Anspruch des Modellbauers an sein Modell. :wink:

Gruß
Torsten

PS: kannst du mir den Artikel aus dem EM kopieren oder scannen...bzw. irgendwie zukommen lassen :?: Ich bin sehr daran interessiert :!:
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Holger Steinberg
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Beitrag von Holger Steinberg »

Hallo!

Wir bemühen uns ja nach konkreten Vorbildern zu bauen. Die Vorbilder unserer Modelle haben standardmässig profilierte Radscheiben. Ausnahmen und Spezialfälle gibt es sicherlich, aber wer sich Orginal Radscheiben mal anschaut, wird fast ausschliesslich die 1000 mm profilierten Radscheiben finden; egal ob 2 achsige Güterwagen oder Personenwagen.

Da die Nachbildung auf modernen Drehautomaten heute kein technisches Problem mehr darstellt und auch keinen wesentlichen Mehraufwand bedeutet, sollte dies im Modell schon umgesetzt sein.

Wer sich näher mit dem Thema Radscheiben auseinandersetzen will, schaut mal unter: http://www.bonatrans.cz/DE/products/fre ... mized.html

Hier wird schnell klar warum profilierte Räder verwendet werden, und das nicht erst bei modernen Radsätzen, sondern meines Wissens nach seit der Umstellung von Speichenrädern auf Vollrädern.

Viele Grüsse

Holger
Karsten Stöhr
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Beitrag von Karsten Stöhr »

RolfB hat geschrieben:Im der Zeitschrift EM habe ich nun jedoch einen Artikel zu Radsätzen gefunden
Hallo Rolf,

der Artikel interessiert mich auch.
Da es kein elektronisches Inhaltsverzeichnis aller EM-Ausgaben gibt, könntest Du diese Quelle bitte präzisieren, damit ich ihn leichter finden kann?

Danke und Gruss,
-Karsten
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Rolf Brock (A)
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Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo zusammen,

danke für Eure Anmerkungen. Ich werde den Artikel raussuchen und versuchen einen Scann hier einzustellen (kann was dauern).

Aber nochmal zu den Radsätzen. Es ging mir hier nicht um recht oder unrecht oder um die vorbildgetreue Darstellung. Ich möchte nur jetzt etwas genauer über das Thema informiert werden/bescheid wissen.

Dass die Scheibenradsätze alle profiliert sind ist schon klar. Aber wo ist in der Profilierung die Erhöhung/Wulst richtig? Wenn der EM Artikel stimmt, dann würde es schon komisch aussehen , das auf einem Personen- oder Güterwagen ein Radsatz läuft, der mit einer Radscheibenprofilierung für ein Lokrad ausgerüstet ist.

Gruß Rolf
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Torsten Schoening
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Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Rolf,
die Profilierung ist je nach Hersteller sicher unterschiedlich, ich habe den DDR-Standard dafür. Ich werde hier die Zeichnungen noch einstellen.

Gruß
Torsten
Zuletzt geändert von Torsten Schoening am 8. Jun 2004, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Torsten Schoening
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Zeichnungen

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo zusammen,
in den Bildern seht ihr die Profilierung von Wagenrädern mit 920 mm und 1000 mm Durchmesser.

Gruß
Torsten
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920 mm
920 mm
1000 mm
1000 mm
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Rolf Brock (A)
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Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo Andreas, hallo zusammen,

da die bisher bekannten Radsätze alle auf Werkzeugmaschienen hergestellt sind (das ist zumindest mein Kenntnissstand) kann man doch eigentlich davon ausgehen, das der Höhenschlag vernachlässigbar ist. Und für diejenigen , die ein Rad aussägen wollen braucht man doch auch keine Toleranz festlegen - oder ?

In Bezug auf den Seitenschlag ist nach den letzten Diskusionen mal gemessen worden (Wolfgang und auch der Hersteller der über Markus Schiffer liefert). Dabei sind bei diesen RadsätzenToleranzen oder auch Abweichungen von deutlich kleiner als 0,05 festgestellt worden.

Bei beiden habe ich nach der Art der Montage gefragt und dabei erfahren, das das wie folgt geschieht:

Die Achse wird mit dem Reitstock auf der Drehmaschiene gegen das Backenfutter mit dem Plan aufliegenden Rad eingepresst und anschliessend geprüft. Vielleicht kann Wolfgang da noch nähere Erläuterungen geben.

Man könnte nach diesen Erkenntnissen doch auch sagen, dass Radsätze die nach dieser Methode montiert und geprüft sind, für unsere Bedürfnisse von genügender Genauigkeit sind. Oder was spricht gegen eine solche praxisgerechte Definition ? Ich persönlich kann jedenfalls nicht im DIN-Dschungel oder in Hüllbedingungen (ich weiss nicht was das ist) suchen und will das auch nicht (Sorry ,da kommt wieder der kleine Diletant durch).

Es stellt sich bei mir auch noch die Frage , die Andreas schon kurz angerissen hat. Was ist wenn bei der beschriebenen Montage trotz Sorgfalt die Toleranz von 0,05 z. B. um 2 oder 3 hundertstel überschritten würden? hat der jenige dann Ausschuss und kann das Werkstück wegwerfen? Wie sollte man in einem solchen Fall nachbessern? Geht das überhaupt? oder noch extremer -wie sollte jemand der nur die Radsätze kaufen will eine solche Toleranz prüfen
können?

Es sollte bei diesem Tehema eine Definition gefunden werden , die weniger an den hundertstel Toleranzen gebunden ist sondern in der Praxis für einwandfreien Betrieb sorgen würde.

Beispiel einer Definition:

Ein Radsatz muss bei einer max. zulässigen Spurkranzdicke von 2mm ohne zu klemmen zwischen zwei in einem Abstand von 2,2 mm montierten Flachmaterialenl durchlaufen.
Natürlich beidseitig gleichzeitig.

Ein solcher Radsatz würde doch dann auch auf allem gängien Gleismaterial ohne Probleme laufen - oder?

Bitte seht diesen Vorschlag nicht an als ob ich die Qualität nach unten Fahren will. Ich möchte nur zu einer Lösung beitragen, die jemand auch ohne aufwendige Maschienen nutzen kann. in dem Beispiel könnte eine Lehre für Radsätze mit der Schieblehre angefertigt werden - oder bin ich da auf dem Holzweg.

Gruß rolf
Andreas G. (abgemeldet)
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Seitenschlag und Rundlauf an Radsätzen

Beitrag von Andreas G. (abgemeldet) »

Hallo Rolf, hallo zusammen,

ich denke mal aus welchen Bestandteilen ein Radsatz besteht und wie er hergestellt und montiert wird, sagt noch nicht automatisch etwas darüber aus, wie die „Lauf“-eigenschaften sind.
Mit Laufeigenschaften meine ich hier eigentlich, wie wenig die Radscheiben auf der Achse >eiern< (Seitenschlag u. Rundlauf).

Angenommen ich bekäme ein Radsatz z.B. bei einem Fahrtag in die Finger und würde mich eventuell zum Kauf entscheiden wollen, wäre folgender Test ganz gut.
Zuvor, die Materialauswahl und der Gesamteindruck wären schon zufriedenstellend beäugt.
Mit einer Schieblehre würde ich das bekannte Maß 60,0 +/-0,1mm mehrfach am Umfang innen zwischen den Radscheiben messen.
Und zwar an der Planfläche, direkt neben der Rundung die zum Spurkranz führt.
Und natürlich die Radreifenbreite mit 6mm.
Soviel fällt mir dann gerade an Maßen vor Ort sicherlich dazu noch ein.

Jetzt einen Radsatz an den Achstummeln mit den Fingern halten und in Drehung bringen.
Da kann man gleich sehen ob für einen persönlich die Lauftoleranzen ok sind, einfach rein optisch.
Oder auf eine glatte Unterlage legen und den Radsatz abrollen lassen, kann zur gleichen Beurteilung beitragen.
Ist zuvor schon das Maß 60,0 +/-0,1mm bei der Messung ok gewesen, sollte hier der Test eigentlich nicht schlecht ausfallen.

Ich hab es jetzt hier mal ganz praktisch beschrieben um etwas von den Hundertsteln weg zu kommen.

Torsten kann uns sicher sagen wie das formal in einen IG Standard passen kann ??

Rolf, mach weiter so!!

:kleeblatt: Gruß Andreas.
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Torsten Schoening
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Test

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Andreas, hallo Rolf,
der Testvariante von Andreas ist eigentlich nur hinzuzufügen, dass ich noch mehrfach den Raddurchmesser messe. :lol:

Ansonsten bitte den Standard S01 ansehen und studieren. Man könnte sich eine Lehre bauen mit den Maßen S, F/F0, D und G (http://www.spur-ii.de/). :oops:

Eines geht aber 100%ig schief, wenn der Spurkranz 2 mm breit ist und das Maß 60+/-0,1 eigehalten wird. Dann klemmt der Radsatz spätestens in der ersten Kurve... :cry:

Gruß
Torsten
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Andreas G. (abgemeldet)
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Spurkranzbreite?

Beitrag von Andreas G. (abgemeldet) »

Hallo Torsten, hallo zusammen,
noch eine Frage zur Breite eines Spurkranzes.

In S02 wird die Breite mit 1,5mm angegeben, bei
S01 als Maß T mit 1,7 bis 1,9mm.

Dann wäre 1,5 bis 1,9mm als Spurkranzbreite ok?

:kleeblatt: Gruß Andreas.
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Torsten Schoening
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Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Andreas,
genau die Angabe dieses Maßes ist mein Problem. Das Maß 1,5 ist genau am Übergang von der Schräge in den Radius ( für das CNC-Programieren nützlich). Mit dem Meßschieber triffst du den Punkt aber nicht, man landet unweigerlich weiter unten im Radius. Damit misst man dann das richtige Maß. In der NEM ist die richrige Maßangabe angegeben, was man allerdings meiner Meinung nach schlecht nachvollziehen bzw. maßlich interpretieren kann. Vielleicht müsste man die Maßangaben von der NEM und dem IG-Standard vereinen.

Gruß
Torsten
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Rolf Brock (A)
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Beitrag von Rolf Brock (A) »

Hallo zusammen,

ich habe jetzt mal eine praktische Frage zu dem Thema.

Andreas schreibt: Innenmaß messen 60 +/- 0,1 habe ich nachvollzogen und im Standard nachgesehen - ich glaube auch verstanden. Gemeint ist doch der Abstand der planen Innenflächen.

Da meine KöfII in den weichen des Bahnhof Mitte aufgestiegen ist sollte ich auf Ratschlag hingehen und die Radsätze abdrehen.

Nach Eurem Austausch habe ich erst einmal gemessen und dabei festgestellt, das der Abstand zwischen den planen Flächen bei meiner Lok 58,9 betragen hat. Das würde ja heissen, das jedes Rad über die gesammte Fläche 0,55 abgedreht werden muss. Dannach , weil dann keine Abschrägung am Spurkranz mehr vorhanden ist, müsste dann die Schräge am spurkranz wieder hergestellt werden. Bei dieser Vorgehensweise würde jedoch bei dem vorhandenen Rädern nicht viel vom Spurkranz über bleiben (also kein 1mm). Was also tun um Betriebsicherheit zu erhalten und die Räder nicht wegzuwerfen. Ich habe erst einmal die Räder von innen mit einem Winkel von 15 Grad um 0,55 abgedreht, so dess der Spurkranz nun im Mittel der vorgabe 60 +/- 0,1 entsprechen würde. Aber an dieser Stelle ist das Mass nicht gemeint. Liege ich trotz allem in der richtigen Richtung?

Testen kann ich erst beim nächsten Treffen in Mitte

Gruß rolf
Wolfgang R. (abgemeldet)
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Beitrag von Wolfgang R. (abgemeldet) »

Hallo Rolf,
kannst Du die Räder auf der Achse nicht "verschieben", also so auf das Radsatzinnenmaß kommem?
Gruß
Wolfgang
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