gemauerter Schuppen

[Marcel Ackle (A)]

Dieses Jahr möchte ich wieder am Treffen in Schenklengsfeld teilnehmen. Bis zu diesem Termin anfangs Mai, will ich diverse Lücken auf meiner Feldbahn Kleinstanlage schliessen. In eine dieser Lücken soll dieser Schuppen kommen. Mit diesem habe ich eben erst begonnen. Wie er schlussendlich aussehen soll, weiss ich erst in Gedanken. Bezüglich dem definitiven Schlussresultat lasse ich mich selber überraschen.

Dieser Schuppen mit einer ausgemauerten Riegelkonstruktion, hat kein konkretes Vorbild, ist aber das Ergebnis von vielen Inspirationen welche ich in letzter Zeit eingefangen habe. Dazu gehören zum Beispiel auch viele tolle Fotos, welche mir Tosten Schoening zugesandt hat , dafür nochmals vielen Dank Torsten . Der Schuppen hat aber eine konkrete Funktion auf meiner Anlage, denn ohne diese Funktion und ohne passende Geschichte im Umfeld, könnte ich nicht planen und bauen. Dazu später mehr.

In der Folge möchte ich hier in nächster Zeit die verschiedenen Bauschritte zeigen. Wenn ihr Fragen habt, ruft einfach dazwischen .....

Als bekennender Schreibtischtäter entstehen alle meine Modelle immer am Schreibtisch. Alle Werkzeuge, welche ich dazu benötige, müssen dementsprechend schreibtischtauglich sein ... klein und handlich. Ich baue dabei die einzelnen Wandstücke komplett fertig, bevor ich diese zusammenbaue. Denn wenn diese so vor mir auf dem Tisch liegen, kann ich die Details viel besser bearbeiten.

Los gehts nun mit meiner massstäblichen Zeichnung der Vorderfront des Schuppens:



Die Zeichnung habe ich auf ein Pappelsperrholz als Trägerschicht geklebt. Auf die sichtbare Fachwerkkonstruktion kommt später noch eine weitere Lage Holz (Lindenholzleisten), darum habe ich die Unterkonstruktion nur so gut wie nötig eingepasst. Da ich nicht die richtigen Leistenquerschnitte für dem Bau der Riegelkonstruktion zur Hand hatte, mache ich mir dies nun zum Nutzen, indem ich vorhabe die aufgesetzte Holzlage zum Ergänzen auf den richtigen Querschnitt erst nach dem Ausfugen der Steine einzusetzen. So erspare ich mir die aufwändige spätere Reinigung der Balken, denn ich weiss in der Zwischenzeit, welche Schmierereien der Gips auf dem Holz verursacht. Die Ziegelsteine, welche ich von hier habe ....

http://www.miniaturziegel.de/Ziegel.xhtml

....habe ich mit Weissleim und den notwendigen Zwischenräumen für das spätere Ausfugen, hochkant auf meine Vorlage geklebt. Dass die Steine auch in der Höhe problemlos zwischen die Balken passen, ist nicht reiner Zufall . Ich habe in die einzelnen Felder zuerst die ganzen Steine geklebt und anschliessend mit den verkleinerten Ergänzungssteinen die verbleibenden Zwischenräume zugemauert.



Die erste Bauetappe ist geschafft

[Fritz Eisenhuth]

Hallo Marcel
bin schon sehr gespannt wies weiter geht.
Gruß
Fritz

[Torsten Schoening]

Hallo Marcel,
ich bin begeistert, mach bitte weiter so

Erstellst du die Vorlagen (Papier) selbst?

Gruß
Torsten

[Berthold Matth. (A)]

Hallo Marcel,

ein gutes Neues Jahr und für die restlichen Tage in 2008 weiterhin
ähnlich kreative Offenbarungen wie Dein Schuppen vom 1.1.
Endlich mal ein Schreibtischtäter der nur Erfreuliches schafft.

Vielen Dank auch für Deinen Link zu den Miniziegeln. Ich habe
mir auch für's erste 1000 Stück bestellt. Mal seh'n wann sie
kommen und ob mein Bautrupp nicht überfordert ist damit.

Zur geplanten Funktion Deines Schuppens gebe ich mal einen Tip ab:
Direktverkaufsstelle des Chnolle-Bauers/Bahners für dessen Obst
und Gemüse oder einen obi-Markt. ;–)

Mit gespannten Grüßen
Berthold

[Marcel Ackle (A)]

@Torsten

Ja, ich zeichne immer alles selber, es gibt ja keine direkten Vorbilder für meine Bauten.

Ich zeichne am selben Ort wo ich bastle .... am Schreibtisch (so muss ich zwischendurch immer wieder aufräumen), mit Beistift und Massstab und immer gleich in der richtigen Baugrösse, Mst. 1:22,5.

@Berthold

Schön, dass du auch unter die Maurer gehst, hast du schon ein konkretes Projekt?

Zu deiner Raterunde: ...Obi Markt ist gut ..... , .... fast getroffen

[Marcel Ackle (A)]

Mein Schuppen hat einen direkten Zusammenhang mit diesem Felsenkeller:



Der Schnaps welcher in diesem Gewölbe vorher eingelagert war, ist in der Zwischenzeit trinkenderweise vernichtet worden. Nun hat das Felsgewölbe eine neue Bestimmung: eine Champignonzucht

Das schmalspurige Gleis, welches auf den Bildern des Felsenkellers zu sehen ist, führt bis vor den Schuppen. Auf diesem Gleis, werden mit einem Handwagen, die Champignons aus der Zucht aus dem dunklen feuchten Keller bis vor, resp. in den Schuppen geführt, wo diese dann für den Weitertransport verarbeitet und umgepackt werden. Das Umfeld zu diesem Thema bietet auch einige interessante Gestaltungsmöglichkeiten, aber da werde ich mich noch eingehender mit der Champignonzucht auseinandersetzen müssen .....

[Marcel Ackle (A)]

Die paar freien Tage haben mir gut getan, denn ich habe im Moment eine ausgesprochene Kreativphase .

Die Champignons wachsen bereits im Felsenkeller und zwar in diesen Holzkisten, welche im Original 60x40cm gross sind. Hergestellt habe ich diese aus 0,6mm starkem Balsaholz.




Der Farbanstrich erfolgte mit Vallejo Acrylfarben. Mischung von Grün mit Weiss




...und eine erste Alterung mit Braun und Schwarz




Dann bin ich in den dunklen,feuchten Keller gestiegen und habe mal nachgeschaut, was da in der Zwischenzeit schon gewachsen ist.

Hier ist das Ergebnis:



Schöne Grüsse

[Marcel Ackle (A)]

Wieder zurück zu meinem eigentlichen Bauprojekt:

In der Zwischenzeit habe ich die Steine mit eingefärbtem Gips ausgefugt und die Fugen mit Wasserfarben noch weiter abgedunkelt ....

ch08006 (Marcel)


.... anschliessend einzelne Steine, ebenfalls wieder mit Wasserfarben, farblich angepasst und Salpeter Ausblühungen imitiert.

ch08007 (Marcel)


Jetzt gehts an die Holzbalken ....

[Marcel Ackle (A)]

Hier wieder ein kleiner Zwischenschritt, denn im Gegensatz zu der später fertigen Wand, sind hier in verschiedenen Phasen, allenfalls einige Nuancen zu erkennen.

Die horizontalen Riegelbalken fehlen noch, wie auch die Schwindrisse der Holzalterung bei den 2 rechten Stützen. Bei diesen 2 Balken rechts sind auch die Astlöcher noch leer, die Aeste werden aber später noch eingesetzt, wie ich dies bei der Stütze ganz links schon getan habe. Allerdings kommen die Aeste erst mit der farblicher Begandlung wieder richtig zum Vorschein, weil Stirnholz auf Farbe ganz anders reagiert (wird dunkler, weil die Farbe durch die Kapilarwirkung besser aufgesogen wird)

Einzelne Balken sind schon gebeizt, aber auch dies ist erst ein Zwischenschritt. An die definitive Farbe muss ich mich zuerst herantasten .... wie jeweils bei den anderen Details auch.



Schöne Grüsse

[Holger Steinberg]

Hallo Marcel!

Toll wie Du uns an den Entwicklungsstadien teilhaben lässt. Sicherlich für jeden Betrachter eines Deiner fertigen Modelle ein grösses Rätsel, wie Du diese realistische Wirkung hinbekommst. Das Geheimnis ist nicht das Material oder die Technik, sondern das Gefühl und die Geduld. Da bist Du ein wahrer Meister!

Als aufmerksamer Betrachter fällt mir auf, dass Du zunächst ein Balkengerüst erstellt hast, dieses dann ausgemauert hast und nun im Nachhinein nochmal die Balken austauscht, um sie Jahre älter aussehen zu lassen? Die Wirkung der Trocknungsrisse und der Astlöcher sprechen aber für den Aufwand. Scheint so, als würdest Du im Vergleich zu deinen vorherigen Modellen hier wieder einen weiteren Perfektionsschritt gefunden zu haben.

Danke für die tollen Berichte und viel Freude

wünscht

Holger

[Torsten Schoening]

Hallo Marcel,
zunächst freue ich mich sehr, dass du weiter auch hier von deinen Baufortschritten berichtest.

Vor manchem deiner Baustadienbilden sitze ich minutenlang und betrachte sie. Es ist eine reine Freude

Berichte bitte weiter, damit wir von dir lernen können

Gruß
Torsten

[Jörg-Maria L.(abgemeldet)]

Hallo Holger

...
Als aufmerksamer Betrachter fällt mir auf, dass Du zunächst ein Balkengerüst erstellt hast, dieses dann ausgemauert hast und nun im Nachhinein nochmal die Balken austauscht, um sie Jahre älter aussehen zu lassen? ...

Das Balkengerüst bleibt, die Balken werden mit Furnierholz belegt. Das Furnierholz hat Marcel wie beschrieben bearbeitet, daß es so aussieht wie ein Balken.

Er umgeht damit das Problem das Holz zwar der richtige Werkstoff ist, aber die Struktur nicht Maßstäblich verkleinert werden kann.
Wenn Du einen Holzstab aus dem Baumarkt, meist ist es ja Fichte, beizt wirst Du sehen das er die Beize verschieden animmt.
Das Problem hatte ich verstärkt bei meinem Aufzug weil ich dort 15x15mm Stäbe eingesetzt habe, ich konnte machen was ich wollte so richtig befriedigend ist das Ergebnis nicht.
2005 habe ich in Schenklengsfeld einen kleinen Holzschuppen gebastelt (angefangen) da habe ich auch bei 2 Balken Furnier übergezogen und sie sehen wirklich wie Balken aus.


bis bald
jörg
tz tz 3x Furnier falsch das mußte geändert werden

[Jörg-Maria L.(abgemeldet)]

So da hatte ich meinen eigenen Beitrag "verschlimmbessert"
Nochmal auf ein neues:


https://spannwerk.spur-ii.de/fotos/data ... Bild_1.jpg
Oft werden für den Hausbau in 1:22,5
Nadelhölzer aus dem Baumarkt verwendet
Nachteil ist das die Struktur nicht in 1:22,5 verkleinert dargestellt wird.
Siehe Foto der lose hingelegte "Holzbalken" hat durch die Beize unterschiedliche Färbungen

https://spannwerk.spur-ii.de/fotos/data ... Bild_2.jpg
Jetzt habe ich einen Furnierstreifen gebeizt und auf den losen Holzbalken geklebt.
In den Furnierstreifen kann man sehr gut Strukturen einarbeiten, oder auch Astlöcher darstellen.
Bei einem Fachwerkhaus braucht man ja nur die Sichtseite mit den Furnierstreifen verkleiden.
Bei Holzgerüsten wie kleinen Brücken wird der Aufwand schon größer, aber das Ergebnis ist viel besser als wenn man nur mit der Drahtbürste aufraut und beizt.

bis bald
jörg

[Marcel Ackle (A)]

Holger, auch wenn Jörg schon einen Teil deiner Fragen in der Zwischenzeit beantwortet hat, möchte ich aber trotzdem noch ein paar Angaben präzisieren.

Holger, du hast richtig bemerkt, dass ich versuche meine Holzbearbeitung perfekter auszuführen. Früher habe ich für Balkenkonstruktionen Kieferholzleisten genommen und bin dann anschliessend für die Holzalterung mit der Drahtbürste darüber, welche dann eine Vielzahl von Furchen ins Holz geraspelt hat.

Auf die Unterkonstruktion mit 5x3mm Kieferholzleisten, habe ich nun eine Decklage mit 5x2mm Lindenholzleisten geklebt, welche sehr feinmaserig sind und sich dadurch auch viel besser bearbeiten lassen. Für Holzkonstruktionen werden in der Regel herzgetrennte Balken verwendet, d. h. der Stammquerschnitt wird geviertelt. Der Mark- oder Herzbereich des Holzes kommt innen zu liegen. Wenn das Holz nun austrocknet, kommen Schwindrisse zum Vorschein, welche vielfach zuerst etwa in der Mitte der Balkens markanter erscheinen. Dieses habe ich mit dem Cuttermesser versucht darzustellen. Dazu hier 2 Detailaufnahmen der 5mm breiten Balken:





...und hier eine Aufnahme der nun fertigen Balkenkonstruktion:

[Marcel Ackle (A)]

In letzter Zeit bin ich nicht so zum Modellbauen gekommen, wie ich mir dies eigentlich gewünscht hätte, aus diesem Grund kann ich bei meinem Schuppen nur kleine Baufortschritte vermelden:

Die Türe und und die Fenstereinfassungen habe ich mit meinem bevorzugten Holz, also mit Lindenholzleisten hergestellt und mit Eichenbeize abgetönt.
ch08015 (Marcel)


Im nächsten Bauschritt habe ich die gebeizten Holzteile mit einem flüssigen Abdeckfilm (aus dem Airbrushbereich) behandelt und mit Vallejo Acrylfarben gestrichen, gemischt aus Medium Olive, Deep Sky Blue, White und Sky Grey
ch08019 (Marcel)


Durch die Zwischenbehandlung mit dem Abdeckfilm, hält die Deckfarbe nicht so gut, so dass diese anschliessend wieder in den gewünschten Bereichen entfernt werden kann (mit Klebeband, so dass der Effekt von abgeblätterter Farbe entsteht). Mit Wasserfarben habe ich zusätzlich versucht die Umwelteinflüsse der letzten 60 Jahre darzustellen ....
ch08020 (Marcel)