Viele von Euch werden mich aus dem Buntbahn-Forum kennen. Wenn nicht: Ich bin 45 Jahre alt, habe eine vierjährige Tochter und bastele seit 2000 in 1:22,5. Dabei ist vorwiegend Selbstbau angesagt.
Angeregt durch Marcel und Helmut habe ich mich 'mal etwas mit der Idee beschäftigt, auch ein Domino-Doppelmodul zu bauen.
Wie heißt es so schön: "Erst lesen, dann posten". Also habe ich mich hier und andernorts 'mal schlau gemacht oder zumindest ein bißchen. Dann habe ich angefangen zu überlegen, und hier kommen also meine konzeptionellen Ergüsse. Ich hoffe, dass die Euch nicht nerven , wenn ja, lasst's 'raus.
Die Überlegungen gliedern sich in drei Bereiche, die relativ eng miteinander verwoben sind.
- Modulkonzept
- Modul-Verbindung
- Analog oder Digital?
Mit Ausnahme weniger Themen halte ich ein Doppel-Modul (1.320 × 660mm) für die beste Größe.
Ein Modul sollte ein in sich abgeschlossenes, halbwegs plausibles Thema haben und möglichst auch einen rudimentären Stand alone-Betrieb ermöglichen, es sei denn, der Erbauer plant selbst mehrere Moduln. Dadurch gibt's auch 'mal Spaß daheim.
Nach einigem Getüftel und etlichen E-Mails habe ich meinen derzeitigen Favoriten gefunden, den ich Euch hier nicht vorenthalten möchte.
Das greift deswegen über zu Punkt 3 meiner Liste, weil auf so einem Modul Ladungs-Übergaben zwischen Digital- und Analog-Betrieb stattfinden können (siehe weiter unten). Ähnlich wie bei Marcels zweitem Modul können die nicht angeschlossenen Seiten profiliert sein, was ich absolut wichtig finde.
Thema des Moduls ist die Verladung und der Weitertransport von Felderzeugnissen. Wichtig zum Verständnis des Folgenden ist, dass bei ruhiger Fahrt rechts wie links kurze Triebfahrzeuge umsetzen können. Der kleinste Radius beträgt 444 Millimeter.
2. Modul-Verbindung
Ja, ich bin ein Querulant, und deswegen möchte ich hier gleich einen Verbesserungs-Vorschlag unterbreiten. Die derzeitige Lage der Befestigungs-Schrauben-Bohrungen ist nicht optimal. Bohrungen, die symmetrisch zu den zwei möglichen Gleislagen wären, hätten einen entscheidenden Vorteil, vor allem bei der Zusammenstellung der Arrangements. Dann könnten die Module nämlich auch einmal versetzt miteinander verbunden werden, also z.B. rechtes auf rechtes Gleis.
Die folgende Skizze zeigt eine abwärtskompatible Lösung und eine, die meiner Meinung insgesamt besser wäre, nämlich die ganz symmetrische Variante mit drei Bohrungen: einer in der Mitte und zwei nach außen im gleichen Abstand zum Gleis (also Raster 110mm). Schraubzwingen tun's natürlich auch .
3. Analog oder Digital?
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich wie Marcel und Berthold kein Freund der Digital-Technik bin. Anders als hier schon geschrieben wurde, ist Marcels "OSSYNTHS"-Versorgung von Otto Schouwstra keine besonders proprietäre Lösung, sondern einfach eine völlig geglättete Gleichspannungs-Versorgung mit 0-12 Volt Betriebsspannung und einem überlagerten Audio-Signal. Marcel regelt die Maximalspannung etwas herunter, so auf knapp 9 Volt.
Hier folgt zunächst einmal der Schaltplan für kompatible Triebfahrzeuge, die den Sound nutzen möchten, im "Marcel Ackle-Design" - wie man sieht, ist da wenig zu tun. Die Kondensatoren sind Elkos (Elektrolyt-Kondensatoren, Polung beachten), die Spule hat 220 microHenry Induktivität, und der Schalter dient dazu, das Triebfahrzeug auch mit konventionellen Fahrpulten mit ungeglätteter Spannung benutzen zu können. Sonst brummt's im Lautsprecher mit 50Hz.
Nun zu dem Konflikt "Digital- oder Analog-Betrieb". Nehmen wir einmal an, dass jedes Modul im Idealfall irgendwie mit beiden Varianten zu betreiben sein könnte. Das lässt sich im simpelsten Fall mit folgenden drei Schaltern erreichen.
Oben links und rechts seht Ihr die Stromanschlüsse von den potenziellen Nachbarmoduln. Diese Verbindung muss trennbar sein. Dazu dient Schalter S1. Ist er geschlossen, wird die jeweilige Versorgung durchgeschliffen. Ist er offen, darf beispielsweise links "Digital" und rechts "Analog" anliegen.
Die Einspeisung einer eigenen Versorgung kann über die Klemmen unten in der Mitte erfolgen. Über die Schalter S2 und S3 kann diese Versorgung den links oder rechts angrenzenden Moduln zugeführt werden.
Das ließe sich noch viel weiter aufbohren, aber für's Erste will ich den Ball flach halten. Beispielsweise wäre durchaus ein Konflikt-Detektor Analog/Digital denkbar, der Verbindungen automatisch kappt.
Kommen wir zurück zu meiner Idee für ein Modul. Angenommen, das wäre zwischen der digitalen und der analogen Welt eingeschliffen, könnten darüber Übergaben stattfinden. Dazu kann entweder das gesamte
Modul oder, viel besser!, können Teile davon dem linken oder rechten Anschluss zugeordnet oder ganz abgeschaltet werden (beispielsweise über einen zweipoligen On-Off-On-Schalter, wie sie Herr Conrad gerne verkauft).
So, nun in die Vollen! Ich zerdrösele 'mal meinen Modulentwurf in acht elektrisch getrennte Teile:
Nehmen wir an, links ist Digital und rechts sitzt Analog. Um die Sache zu erschweren, sei ferner angenommen, dass irgendwo auf dem Modul eine analoge Lok herumsteht. Hier folgt ein Beispiel-Ablauf.
- Der Ort, wo die analoge Lok steht (und das Gleis in der Umgebung) bleibt der Analogseite (rechts) zugeordnet. Nehmen wir einmal an, sie steht im Feldfrucht-Verladeabschnitt 3.
- Szenario 1: Von links (digital) kommt ein Zug mit der Lok vorne. Jetzt können alle Abschnitte außer 3 dem Digital-Teil zugeschlagen werden (links). Der Zug fährt irgendwo ein, ein Lok
setzt um und verlässt das Modul wieder. Dabei kann die Lok beispielsweise die Wagen nach 8 drücken, zur Not der Reihe nach, wenn der Umsetz-Platz nicht reicht. - Szenario 2: Von links (digital) kommt ein Zug mit geschobenen Wagen. Es werden beispielsweise die Abschnitte 1, 6 und 7 dem Digital-Teil zugeordnet (links). Die Wagen werden abgehängt, die Lok trollt sich heimwärts.
- Sobald die Lok draußen ist, kann alles auf Analog zurück gesetzt werden. Die analoge Lok schnappt sich die Loren und zieht ab Richtung analoge Welt.
Alternativ tun's auch ein Stufenschalter 3 × 4 (drei Stellungen, vier Pole).
Beste Grüße von Einem, der nach wie vor hofft, sich nicht zu arg mit dem Feldbahn-Virus infiziert zu haben. Kommentare und Kritik sind willkommen!
Thomas Hey'l (theylmdl)
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