Hallo Ralf,
das Fahrwerk vom 99-03-24 sieht einfach spitze aus. Besonders die feine innenliegende Balancierkupplung macht bei dem Modell richtig was her. Eigentlich Schade, dass diese später im Betrieb vom Aufbau verdeckt wird. Das Vorbild diente nach seiner Ausmusterung noch einige Zeit in der Einsatzstelle Gernrode als Schlakewagen für die Dampfloks und wurde später einfach inkl. Inhalt hinten auf den „Friedhof“ geschoben. Theoretisch müsste ich auch noch Bilder vom Wagen aus dem Jahr 2016 haben, da hatte ich mich nämlich mal in Gernrode an der alten Umladung bis zu den letzten Wagen „durchgeschlagen“.
Der allgemeine Zustand der Anlage und Fahrzeuge ist inzwischen ja nur noch ein Trauerspiel, Vandalismus, Brandstiftung und der natürliche Verfall tuen ihr übriges. Geschockt war ich aber vom Zustand der 199 010, welche ja lange Zeit noch vorne im Bahnhof als Ausstellungsstück im optisch recht guten Zustand stand. Warum die IG Selketalbahn mit ihrem Vereinsheim direkt an der Umladung nicht zumindest einmal im Jahr hier mit einem Freischneider durchgeht und die Scherben zusammen fegt bleibt mir bis heute ein Rätsel. Es steht dort auch noch ein völlig eingewachsener Transportwagen für Schmalspurfahrzeuge inkl. erhaltener Verladerampe. Wenn man das Gelände von vorne herein in einem halbwegs ansehnlichen Zustand erhalten hätte, hätte man dem jetzigen Vandalismus vorbeugen können und die Fahrzeuge den Besuchern des eigenen Museums zumindest als Exponate präsentieren können. Aber die Zeiten sind jetzt unwiederbringlich vorbei, bei dem Zustand des Geländes helfen nur noch eine große Anzahl an Containern…
Ich beschäftige mich zurzeit eher mit der Infrastruktur im Garten. Inzwischen habe ich einiges an Ersatzteilen und auch noch zwei wetterfeste Einkanal Weichendekoder von Massoth bestellt. Damit sind jetzt endlich alle planmäßig betrieblich genutzten Weichen mit digital schaltbaren Weichenantrieben ausgestattet. Bei den Bahnhöfen Schönheide und Hochwald sind diese als zeitlich gesteuerte Rückfallweichen ähnlich wie in deinem Bahnhof Silberhütte konfiguriert, sodass jeweils der ausfahrende Zug die Weiche anfordert und die Grundstellung der Betriebsstelle zeitabhängig selbsttätig wiederhergestellt wird. Dieses Verfahren hat sich im Betrieb wirklich bewährt, da man so nicht vergessen kann die Weichen wieder in Grundstellung zu bringen, was bei der nächsten Zugbegegnung unweigerlich zum Frontalzusammenstoß führen würde. Bei den bereits verbauten Weichendekodern mit Antrieben habe ich den gleisseitigen Anschluss in den letzten Tagen neu sauber verlötet, damit ein zuverlässiger und sicherer Bahnbetrieb auch in Zukunft gesichert ist. Im Einsatz war hierfür die kleine Dicke mit Gerätewagen und einem zusätzlichen Flachwagen, welche die ganze Zeit zwischen den einzelnen Betriebsstellen und der Werkstatt mit den ausgebauten Weichenantrieben pendelte.
Bei der Bestellung habe ich mir direkt noch einen Satz außenliegende Balacierkupplungen von LGB für das Harzkamel mitbestellt. Mich hat es schon immer gestört das diese an der Lok fehlen, mit leichten Anpassungen passen diese eigentlich recht gut an die Lok. Selbst der Bewegungsraum der Drehgestelle wird durch die montierte Kupplung nicht eingeschränkt, sodass man die Lok theoretisch auch weiterhin durch den R1 quälen kann.
Die ebenfalls beiliegenden Puffer mit Trichterkupplung der Neubaulok bekam dann die neue V10C spendiert inkl. schmalem Flaschenöffner S Kuplix mit Doppelhaken für den Rollwagen / Rollbockverkehr. Das Ergebnis ist zwar immer noch nicht optimal, da die Pufferteller der Neubauloks größer als die der V10C sind, aber besser als die vorher verbauten Rhb Puffer oder die ovalen von LGB.
Die Idee mit einer vorbildlichen Balacierkupplung im Garten zu fahren habe ich bereits vor längerer Zeit zu den Akten gelegt. Sicherlich eine tolle Sache wenn man es hat, aber wenn man jeden Tag bei jedem Rangiermanöver auf dem Boden herum krauchen muss um mit einer Pinzette die Kupplung zu verbinden oder zu trennen, bleibt der „Fahrspaß“ einfach auf der Strecke. Man sieht es denke ich auch jedes Jahr, wenn im Bahnhof Herstrop ein Fahrzeug mit vorbildlicher Kupplung auf Gleis 3 gekuppelt werden soll. Von vorne ist der Arm zu kurz bzw. es stehen andere Fahrzeuge im Weg und von hinten blockiert der Lokschuppen den Bewegungsfreiraum des Rangierers.
Letzte Woche habe ich mich dann noch ins Auto gesetzt und in direkter Nachbarschaft beim Werksverkauf des Herstellers meine „neue“ werksüberholte Digitalzentrale abgeholt. Ein Thema, was mich sehr lange beschäftigt hat, wollte ich doch eigentlich schon letztes Jahr zur Saison meine inzwischen 21 Jahre alte LZ100 ablösen. Diese funktioniert zwar bis heute fehlerfrei und erfüllt auch fast alle meine Wünsche an eine moderne Digital Zentrale, jedoch muss man bei einem solch alten Gerät mit bestimmt inzwischen mehr als 10.000 Betriebsstunden jederzeit mal davon ausgehen das ein Kondensator platzt etc. und es so zum Totalausfall kommt. Das Ganze geschieht natürlich dann nicht unter der Woche zu den regulären Öffnungszeiten der Geschäfte, wo man mal eben schnell die 3km mit dem Fahrrad in die Stadt fährt und sich beim Händler eine neue kaufen kann, sondern Samstag abends nach 20 Uhr. Im ungünstigsten Fall noch dann, wenn man gerade mal Besuch hat und nichts geht mehr. Klar, wir haben über 30 Loks aber nur eine altersschwache Digitalzentrale verfügbar. Darüber welche Zentrale ich mir denn nun kaufen soll, habe ich mir lange Gedanken gemacht und schlussendlich folgendes Anforderungsprofil an die „Neue“ gestellt:
- Stromversorgung sowohl mit Wechselstrom (Trafo) als auch mit Gleichstrom (Netzteil)
- Direkter Gleisausgang ohne externen Booster an der Digitalzentrale für den kleinen "Testkreis" (das bot die alte LZ100 nicht, wodurch man zwingend auf einen Booster angewiesen war)
-> entsprechend bei unserer Spurweite daher ein Gleisausgang von mind. 3-5A
- XpressNet Bus V3.6 für Handregler inkl. Abwärtskompatibilität bis V3.0 für ältere Geräte
- LAN / USB Schnittstelle entweder direkt im Gerät integriert oder über den XpressNet Bus erweiterbar
-> WLAN für die Direktaufschaltung der Roco WLAN-Multimaus ohne externen Router wünschenswert (auch in Verbindung über den XpressNet Bus)
Mit diesen Anforderungen habe ich mich dann im Internet mit allen Digitalzentralen, die dafür in Frage kommen, beschäftigt. Gerne hätte ich mich dabei für die MZSpro von MD Elektronik mit 8A Gleisausgang und integriertem WLAN entschieden. Leider bietet diese aber nur die Möglichkeit zum Anschluss eines Netzteils und es werden nur Handregler mit der neuen XpressNet Version 3.6 unterstützt. Somit war recht schnell klar, dass es wieder auf Lenz Elektronik mit ihrer neuen LZV200 hinauslaufen würde. In etwa zur gleichen Zeit begann der Hersteller aber für kleines Geld werksüberholte LZV100 aus der Eintausch Aktion weiterzuverkaufen. Da auch bei der neuen LZV200 trotz integrierter USB-Schnittstelle zur LAN-Anbindung weiterhin ein externes Interface benötigt wird, bringt in meinem Anwendungsfall die neue LZV200 gegenüber der werksüberholten LZV100 keinerlei Vorteile. Daher habe ich mich schlussendlich für die „gebrauchte“ LZV100 im Werksverkauf entschieden, auch wenn die Entwicklung inzwischen auch schon rund 15 Jahre alt ist.
Die WLAN-Anbindung erfolgt dabei auch nicht mehr über das externe Interface von Lenz, sondern über den XP Z21 WLAN Adapter von MD Elektronik, welcher zur Erhöhung der Reichweite in das Heimnetzwerk mit fester IP-Adresse eingebunden ist.
Bei den günstigen Preisen im Werksverkauf habe ich dann direkt noch einen neuen LH100 mitgenommen, weil meiner nur die veraltete XpressNet Version 3.0 hat und ich das Kabel auch schon mal geflickt hatte.
Viele Grüße
Alexander