„Kleiner Preuße“, oder Güterwagen mal ganz einfach

[Andreas G._(abgemeldet)]

Hallo zusammen,

den „kleinen Preußen“, ein Wägelchen mit 2,5m Achsstand, habe ich schon lange im Auge. Dabei hat mich die Frage bewegt, wie einfach - bekomme ich einen Modellgüterwagen hin. Die Ausführung sollte so einfach wie möglich sein, aber doch voll betriebstauglich.

Hier ist jetzt mein „kleiner Preuße“ Allerdings noch im Rohzustand.

Rund um die Ladefläche/Grundfläche des Wagens werden an den eingefrästen Knickrillen, die Achshalter und die Befestigung zur Pufferbohle winklig abgebogen (1mm Messingblech).
Alle Fixpunkte des Fahrgestells sind in diesem einen CNC-Frästeil eingearbeitet.



Gefräste Blechabschnitte werden zu 2 Langträgern und 2 Pufferbohlen geknickt. Hier sind M2 Gewinde eingeschnitten, diese Profile werden per Schräubchen am Hauptteil angeschraubt.
Gefaltet werden die Kastenstützen, über Hilfsbohrungen mit Ms-Draht abgesteckt und leicht verlötet. Dann am im Langträger festgeschraubt (alles 0,8mm Ms-Blech).

Ich habe die Achsstummel von handelsüblichen Speichenrädern soweit gekürzt, dass ich durch gefedertes Aufbiegen der Achshalter die Radsätze ins Fahrwerk einfädeln kann.
Eine Achse wird in Langlöchern geführt, der Wagenkasten stützt sich hier mittig über ein kleines Kugellager auf die Achse ab. Zusammen mit der "fest" gelagerten Achse, ergibt dies die von mir gewünschte Dreipunktlagerung.

Ein Bausatz mit Länderbahn-Federpuffern und Schraubenkupplung vervollständigen die mindest notwendige Ausrüstung.

Alle weiteren Ausschmückungsteile (Federpakete, Achslager, Federschaken, Tritte, Aufbau, usw., usw.) kann ich jetzt relativ einfach anbringen. Hier kann ich nach Lust und Laune, einen richtigen Preußen (Drehschemel- oder Kranwagen) nachbilden, oder frei Schnauze, mit vorhandenem Material aus der Bastelkiste, einen Werks- oder Privatbahnwagen umsetzen (z.B. Hochbord-Kohlewagen mit Holzwänden). Selbst eine Akkulok zum Werksverschub wäre damit möglich, so was gab es beim Vorbild wirklich, mit einem ähnlichen Fahrwerk.

Gruß, Andreas.

[Rolf Brock (A)]

Hallo Andreas ,

tolles Wägelchen und noch bessere Idee . Das ist ja schon ein richtiges einsteigerset, zum Basteln am Küchentisch.

kannst du nicht mal die Materialkosten auflisten - wo man da landet?

Gruß rolf

[Marco W. (abgemeldet)]

Hallo Andreas,

großartig was Du da auf die Beine stellst.Dann können wir zur nächsten JHV einen "Kleinwagenzug" mit den "Kurzen" fahren.

Freue mich schon auf weitere Berichte vom kleinen Preussen.

Beste Grüße,

Marco

[Torsten Schoening]

Hallo Andreas,
ja ja, wir haben uns auch schon oft über die Machbarkeit solcher Aktionen unterhalten, was nun aber dabei raus gekommen ist, haut mich um

Das Fahrwerk sieht wirklich klasse aus und erfüllt aller Anforderungen

Das wäre auch für meinen Personenwagen eine gute Variante
Hier müssten nun meine Bausatz-Kunden einmal eine Aussage dazu machen.

Gruß
Torsten

[Andreas B. (abgemeldet)]

Hallo Andreas,

Dein "Origami-Wagen" gefällt mir sehr gut ! Da bin ich schon auf die Preisgestaltung gespannt, so kleine Wagen können auch von meiner Werklok bewältigt werden

Selbst eine Akkulok zum Werksverschub wäre damit möglich, so was gab es beim Vorbild wirklich, mit einem ähnlichen Fahrwerk.

Das ist ja ein sehr interessante Idee. Von Moduni gibt es einen 1:33 Kartonbausatz einer kleinen Lok.
Entsprechend vergrößert könnte der Aufbau vielleicht passen: http://www.moduni.de/popup_image_noscript.php/IID/15730

Gruss
Andreas

[Wolfgang R. (abgemeldet)]

Hallo Andreas,
tolle Idee und ein super Ergebnis.
An einem solchen Fahrwerk für Torstens sächs. Personenwagen wäre ich intressiert.
Sind die Puffer von Dir?
Gruß und Hp1
Wolfgang

[Andreas G._(abgemeldet)]

Hallo zusammen,

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Rolf, ja am Küchentisch ist gut

Prinzipiell müsste es gehen, die Blechteile des Grundteiles auf einer ebenen Fläche = Tischplatte zu biegen.
Bis zum rechten Winkel. Dies müsste man mal direkt ausprobieren ob das möglich ist.
Bei den U-Profilen, wird es da vermutlich schwierig werden, die wirklich ganz gerade, ohne Delle hin zu bekommen.
Da man den Knick, ohne weiteres Hilfsmittel, nicht auf der gesamten Länge mit einem mal hin bekommt.
Ich hab mir den Luxus erlaubt und durch Einspannen zwischen zwei Eisenteilen alle Kanten zu biegen,
damit es auch ja schön eckig wird.

Die Materialkosten. Ich hab mal alles überschlagen, also ohne alle Nebenkosten (Versand-, Werkzeugkosten, etc) kommst du mit weniger als 20.-EUR fürs reine Material hin.

Und das wird gebraucht:
Ms-Blech 1,0 für das Hauptteil, Fläche 170x220mm, liegt irgendwo zwischen 4,50 – 7,90 EUR, je nach Zuschnitt.
Ms-Blech 0,8 Fläche für alle Zuschnitte ca. 3,00 EUR.
Ms Ø6 voll, 2 x 11,5mm lang, aufgebohrt mit Ø 4,4 als Ersatz für die Feder des Zughakens 0,20 EUR.
Ms-Schrauben M2 DIN 84, 18 Stück ca. 2,10 EUR.
Stahlschraube M3, 1 x , als Achse des Kugellagers, 0,10 EUR.
Kugellager Aussen-Ø 7, Innen-Ø 3; 3 breit zwischen 1,95 – 2,50 EUR (Knupfer-Conrad).

Wenn du jetzt für deine CNC-Fräse (du hast ja eine!) ein Programm zeichnest,
kommst du also sehr preisgünstig zu einem Fahrwerk.
Ich hab ja kein Patent angemeldet auf die Idee, Gott behüte.
Also nur zu, wenn es Spass macht

Was dann noch fehlt:

V-Speichenräder, wie hier eingebaut, den Satz zu 69,90EUR
(Franks Garten-Bahnen, http://www.garten-bahnen.de/fgb-r-shop/ ... p?cPath=43 )

Kompletter Bauteilesatz Federpuffer mit Kupplungsteilen zu 32.-EUR
(Preis Anfang 2005, Schiede, siehe hier: https://spannwerk.spur-ii.de/phpBB2/vie ... korbpuffer ) Anmerkung: der Schiedebausatz dürfte württembergische Länderbahnpuffer enthalten.
Also für 100%ige Preußenfans , nicht das Richtige.

Aber auch die „normalen“ Scheibenräder waren in solchen kurzen Fahrwerken eingebaut,
ebenso die normalen Hülsenpuffer.
Und da kommt man dann auch beim Modell bei diesem Posten noch preisgünstiger hin,
wenn es denn gewünscht wird.

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Marco, ich hatte ja deinen kleinen Kohlewagen aus England, als mein-fast-Lieblingsmodell in Schenklengsfeld 2006 fotografiert
Kleines internes Kleinländerbahnwagentreffen 2007 in Schenklengsfeld wäre gut

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Torsten, du kannst die Idee gerne zu deinem Personenwagen übernehmen, wie schon telefonisch zwischen uns abgesprochen.

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Andreas, ja die Falttechnik hat was
Nicht nur beim Papier! Du fragst nach einer Preisgestaltung. Die kann es nicht geben,
da ich das als Hobby mache und hier davon erzähle und mit Fotos ausschmücke.
Falls mich aber jemand persönlich aus dem Verein anspricht,
will ich schauen, wie ich weiter helfen kann. So wie dies unter Vereinskollegen möglich ist.

Ein Aufbau aus Pappe, warum nicht
Du hast ja schon was Passendes bei modinu gefunden
Schau dir auch mal das beim Vorbild an:
http://drehscheibe-online.ist-im-web.de ... sg-1407316

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Wolfgang, zu den Puffern, siehe meine Antwort bei Rolf weiter oben.
Mit Torsten besteht eine einvernehmliche Absprache,
er entwickelt selbstständig ein Fahrwerk zu seinem Personenwagen.

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Gruß, Andreas.

[Wolfgang R. (abgemeldet)]

Hallo Andreas,
ich kann MS Blech MS 58Hart 1mm, 1,5mm und 2mm in den größen 200x300mm oder 300x400mm mitbringen. Der Preis beläuft sich auf 1Euro je 100x100x1mm, also einfach hochrechnen.Fals intresse besteht bitte anmailen.
Gruß und Hp1
Wolfgang

[Andreas G._(abgemeldet)]

Hallo Wolfgang,

danke für dein Angebot

Bringe mein Wägelchen zum nächsten Arbeitstag mit. Mindestens zum Testfahren oder auch, um es mal zu Zerlegen

Gruß, Andreas.

[Andreas G._(abgemeldet)]

Hallo zusammen,

was mit einem so kurzen Radstand von 2,5m – damals – beim Vorbild sinnvoll angestellt wurde und mir somit beim weiteren Aufbau meines Fahrwerkes als Beispiel dienen kann, zeige ich auf meiner Homepage auch an bereits vorhandenen Museumsmodellen.

Dort zugänglich für jeden Interessierten unter „Kleiner Preuße“.

Gruß, Andreas.

[Torsten Schoening]

Hallo Andreas,
ich dachte schon dich gibt es auch nicht mehr ...

Deine Vorschläge sind klasse, zeigen sie doch, dass genau wie bei der späteren Verbandbauart Fahrwerke für verschiedene Nutzzwecke mit unterschiedlichen Aufbauten versehen wurden.

Wenn du Anfragen für diese Fahrwerke bekommst und Unterstützung benötigtst, es kann dir geholfen werden

Gruß
Torsten

[Wolfgang R. (abgemeldet)]

Hallo Andreas,
Hut ab vor Deiner Arbeit, einfach super.
Gruß und Hp1
Wolfgang

[Andreas G._(abgemeldet)]

Hallo Torsten, hallo Wolfgang,

danke für euer Lob Mal schauen was ich von meinen eigenen Vorschlägen dann wirklich auf mein Blechwägelchen drauf bekomme

Gruß, Andreas.

[Rolf Brock (A)]

Hallo zusammen,

bei dem letzten Arbeitstreffen hatten wir darüber diskutiert ob das "Einfachfahrwerk" des kleinen Preussen auch in längerer Version realisierbar ist.
Hier meine ersten Erfahrungen.
Ich habe die Idde von Andreas aufgeriffen und nach dem gleichen Prinzip eine CAD-Zeichnung für ein Fahrwerk mit einer Rahmenlänge von 10m also 44cm in 1:22,5 ertstellt. DAnn habe ich das Teil auf der CNC aus MS 58 hart ausgefräst. Die Biegekanten wurden mit einem Kistenstichel bis auf 0,4mm ausgefräst. Beim anschließenden biegen auf der Kantbank habe ich dann jedoch feststellen müssen das das Material beim biegen bricht. Ein zweiter Versuch mit leicht ausgeglühtem Blech (erst nach dem Fräsen) ist dann gelungen. leider musste ich feststellen, das durch das ausglühen der Rahmen viel zu weich geworden ist und keine ausreichende stabilität mehr gegeben ist.
Also auf zum dritten Versuch nun wurde die Zeichnung neu erstellt und alle Teile einzeln gefräst. Anschließen habe ich die Teile dann mit einander verlötet. Das hat prima funktioniert. Es soll nun daraus ein PWGS 44 entstehen. Die ersten Ergebnisse könnt Ihr wahrscheinlich beim nächsten Treffen sehen.

viele Grüße sendet Rolf

[Alfred Käsemann]

Hallo Fahrgestellbauer,

ich baue nach diesem Prinzip schon seit ca. 12 Jahren Fahrwerke für Lokomotiven z.B. E94 und T3.

Bei der E94 sind auf diese Art der Fischbauchträger und die beiden Drehgestelle entstanden.

Bei der T3 ist das Material allerdings aus MS 63. Es hat den Vorteil, es lässt sich gut biegen aber sehr schlecht fräsen.

Die Rahmen werden geätzt und dann wird die Biegekante noch mal in Abstufungen nachgefräst bis auf 0,4 - 0,3mm Materialstärke.

Nach den Fräsarbeiten spanne ich einen abgebrochenen Fräser, den ich vorher mit der Diamantscheibe in der Drehbank spitz geschliffen habe (ca. 60°) ein und fahre die Biegenut bis auf ca. 0,2 mm durch. Dadurch entsteht nach dem biegen eine schöne scharfe Kante. Anschließend, wird die Biegekante zur Verstärkung noch verlötet.

Gruß Alfred